Hunziker2020

Aargauer Wörterbuch

Mundarttexte

Undenie

Johrii, johruus nur Bänkliwärmer. Debii isch mer immer de erscht uf em Platz und de letscht im Materialschopf. Bi jedem Wätter, zu jedere Johresziit. Grind abe und use i d Chälti. S Chrüüz duretrucke und Gas gäh, bis de Wädlispanner chunnt. Sicher git’s Gspänli, wo besser sind am Ball. Aber zellt öppe d Kondition nüt, s Aug füre Mitspieler? De Iisatz? D Terrierqualitäte, wenn mer sich is Füdle vo so mene Flankegott us Zagreb verbiisst?

Sigsch en Chrampfer, händ s gseit – und du hesch en Momänt überleit, öb das öppen es Komplimänt sig. Es cha halt nid jede en Maradona si bi eus z Hottu. Es het nid jede Gold im Schueh. Den einte git’s de Fuessballmanitu im Schloof, di andere müend secklen und ochse. Also, nüt isch, kä Fisimatänte, Bänkli wärme und hoffe, eine falli uus. So isch’s denn au choo, gägen Oktober zue. S isch i dem Johr gsii, wo’s bim Russ äne dä Reakter glüpft het. De Aerni het’s bös verwütscht. Am Bänke uf d Schnitz gheit, inere giftige Linkskurve, Schädelbruch, wohrschiinlich Chies uf de Fahrbahn. De Kreidler-Florett sig im Arsch gsii. Und uf einisch wächsle sie di nid i de foifenachzigschte Minute ii, nei, laufsch am Aafang uf und ghörsch de Aapfiff vom Fäld. Numen isch denn alls ganz tumm gloffe. Die erschte zwänzg Minute sigen okay gsii. Sicher, me het der die fählendi Matchpraxis aagseh. Sones liechts Stäche i de Siite, und denn chunnsch im tümmschte Momänt, wo de Josipovic ufs mol Richtig Mitti zieht, es biz z spoot, zögerisch churz – und gohsch denn doch no undenie.

«Das nennt mer Timing», het de Trainer spöter gseit, und d Gspänli händ glachet.
Blüetet het’s nid, aber dass es en übli Sach isch, het jedes Chind gseh. «Dä tschuttet nie meh», het eine ab de Tribüne gruefe, wo s ne abem Fäld bugglet händ. Was seisch i some Momänt? Mir isch’s jo au gsii, i ghöri’s chrache, wo ner umknickt isch. Aber vilicht isch das nur Iibildig gsii. De Trainer het mi chuum mögen aaluege. «Ab under d Duschi!», het er im Verbiigoh gseit. I bi denn no es Wiili mit eme suure Ranze umegloffe. He jo, ’s het mi plooget, und i ha dänkt, vilicht wär’s doch besser gsii, de Aerni hätt’s am Bänke nid zerleit.

Grad mit Löffle händ s mer s Talänt nid gäh, das gib i zue, aber d Liideschaft isch no do. Jenu. Wärmsch halt wiiter Wuche für Wuche s Bänkli, Bruscht use und Buuch ie, wenn d im Glied stohsch, und Blickkontakt zum Trainer sueche! Aber dä het nur no Auge für e Massimo gha, wo mit eme Goldfuess zor Wält choo isch – z Hottu, nid z Napoli. Lang hebt’s dä nümm im Tal, händ s gseit. Und d Wiiber secklen ihm noo wie d Motte em Liecht. Wettige sig interessiert a nem. Sölled s en ha, besser früehner als spöter. Besser, ’s git uf dä Wäg Platz im Team, als dass eine ufem Bänke ordli z Bode mues, damit du mol vo Aafang a chasch spiele. Aber wie gseit, am Ball sind anderi besser, das schläckt ke Geiss wäg. Wenn d derfür nur s Aug für e Gägespieler hettsch! Der ander söll übrigens wider tschutte, han i ghört, nach eme Johr Reha. Für es Wärchteam z Schliere. Uf min Brief han i nie en Antwort überchoo. Sturi Sieche halt, die Oschtblöckler.

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