Die Aargauer Kantonalkonferenz beauftragte 1866 den Aarauer Kantonsschullehrer Jakob Hunziker mit der Erstellung eines Aargauer Wörterbuchs. Sie folgte einem Aufruf Friedrich Staubs, der zur Mitarbeit an einem gesamtschweizerischen Wörterbuch aufforderte. Hunziker veröffentlichte daraufhin 1877 das Aargauer Wörterbuch in der Lautform der Leerauer Mundart als Beitrag zum (heutigen) Schweizerischen Idiotikon. Das Aargauer Wörterbuch, eine Pionierleistung, wurde zum Meilenstein in der Mundartlexikografie.

Der ursprüngliche Plan, ein Idiotikon gleich für alle Mundarten des Aargaus auszuarbeiten, wurde 1867 durch denjenigen ersetzt, zunächst ein solches einer lokalen Mundart zu verfassen, das dann als Vorbild für weitere Kleinraumwörterbücher dienen sollte (weshalb das Werk schliesslich den etwas eigenartigen Namen Aargauer Wörterbuch in der Lautung der Leerauer Mundart erhielt; weitere Wörterbücher aargauischer Ortsmundarten blieben dann freilich aus).
[Quelle: Wikipedia, 29.11.2019]

Bei Hunzikers Wörterbuch handelt es sich um eine sorgfältige Zusammenstellung zur Aargauer Mundart. Das Wörterbuch umfasst unter anderem Sprüche, Redewendungen, Kurzgedichte und Kinderverse sowie eine ausführliche philologisch-etymologische Einleitung.

Die nebenstehende Illustration vermittelt einen Eindruck vom Aargauer Wörterbuch. Nicht nur die einzelnen Hauptbegriffe des Wörterbuchs sind von Interesse – wie z.B. die alten Lehnwörter gabinétlì und gabriole oder die zwei Bedeutungsnuancen von gable –, sondern auch die in den jeweiligen Artikeln enthaltenen Sprüche und Redensarten (z.B. unter gable). Hunziker gibt an, wie die Aussprache eines Wortes lautet: g͑äder weist zwei kurze Silben auf, die Betonung liegt auf der ersten Silbe; der kleine Halbring über dem ‹g› zeigt eine verschärfte (fortisierte) Aussprache des Anlauts an.

Weitere Informationen zur Entstehung des Wörterbuchs finden Sie unter: