Hunziker2020

Aargauer Wörterbuch

Mundarttexte

Füreluege!

Är sig en Untödige, het’s vom Sägesser gheisse. Die zäh Minute im Silo als Elfjährige heg er ämel wie nes Wunder überläbt. Jedes Ross wär nach dere Ziit nume no Gmües gsii, het de Dr. Plüss spöter im Frohsinn gseit. Aber em Sägesser sis Liechtli isch wider aagange – vilicht nid zu 100 Prozänt, aber für e Lehr als Landmaschinemech het’s no föörig glängt. Au de Töffunfall im Misox het er troch wäggsteckt. Nur um de Göpel sig’s schad gsii, en rote Japaner. Totalschade. Abbueche!, het er gseit. Au d Gürtelrose het sich drüü Johr spöter am Sägesser d Zähn uusbisse. Sibe Läbe het er im Turnverein gheisse, wil er einisch so himmeltruurig ab de Ring gheit isch, diräkt uf e Grind – wer debii gsii isch, het nume vom Zueluege Migräne bechoo. En Chronische halt, dä Sägesser, und mit eme gsunde Durscht gsägnet. Scho sin Vater het vo sich gseit, er sig en Untödige: De Chalti Huch schläcki nur immer an em ume, und es bliib no gnue zum Wiiterläbe. Zum das kapiere, bruuch eine kän Pfarrer.

Vo de Italiäner het de Sägesser es paar Wörtli glehrt. Forza!, het er em Briefträger Stucki zuegruefe, wenn er verbiigfahren isch, und Forza! zum Bethli, wo sie scho s dritte Chind verlore het. Forza!, probiere mer ’s no einisch! Ehresach, schliesslich isch er Juve-Fan gsii, inklusive Schal und ere Reis nach Turin im Vieresebezgi. Wo nem Sägesser de Traktorahänger uf e Fuess gheit isch, het er gseit: Füreluege! und d Reha aapackt wie ne Maa. He jo, schliesslich het sich au sin Ätti nie über en Aktivdienscht beklagt, wo nem bim Schneeschuufle uf de Furka zwe Zechen abgfrore sind.
S Dorf ohni de Sägesser het sich eigentlich niemer chönne vorstelle, au no wo ner über Achtzgi gsii isch. D Betablocker fürs Härz het er sauguet vertreit, d Ärzt händ immer wider gstuunet über die Konstitution. Und trotz Übergwicht isch er bi sine dopplete Schwarzwälder-Portione blibe. Es het denn scho en giftige Läberchräbs bruucht, zum ne z Bode bringe. Aber no uf de Intensiv het er gseit: «En Sägesser bringt au de Lieb Gott nid so ring um en Egge.»

Um en träfe Spruch isch er nie verläge gsii, de Sägesser. «Us däm Näscht bringed er mi nid so rasch use», het er zum Bethli gseit, wo ner bettlägerig worden isch, und denn Forza! Chli liisliger als früehner vilicht. Zwe Johr het er so durebisse, verwachse mit em Pflägbett. Ond so isch es denn au e ziemlichi Üebig gsii, dä Sarg is Parterre abezmune; e Spezialafertigung. S Friedheim isch halt e verwinkleti Liegeschaft, keini vo dene modärne Klinike. «Für dä Fätze müend s dänk einisch en Pneukran bstelle», het scho de Chäppeli vo de Männerriege gwitzlet, e Wuche vor em Sägesser sim Tod. Kes Wunder, händ sini Füürwehrkollege am Grab Schwer ist die Nacht, nun da sie sinket gsunge. En Kanon. Es bessers Änd wär nid emol em Sägesser sälber iigfalle. Wer jetz no frogt, was uf sim Grabstei stoht, het würkli nüt begriffe. Nur eis Wort dänk, italiänisch, und fot mit f a. F wie Füreluege.

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.hunziker2020.ch/

Alle AutorInnen und Texte in der Übersicht

Nach oben