Hunziker2020

Aargauer Wörterbuch

Mundarttexte

Drü Söümeitli schpiled de Änkeltrick

D Marion het zweu schrilli Talänt gha. Si het Schtimme so chönne nomache, dass mer gmeint het, sie seig öppe d Klasselehreri, wo hinder eim stöch. Und wänn alli sich gchugelet händ vor Gigele, denn het sie todärnscht gfrogt: – Finded ihr das luschtig?
Amene Mittwuch Nomittag het d Marion zu sich hei iglade i di schturmfrei Bude. Si het s Telifonschpil vorgschlage. Si miech das öppe au elei. S händ zweu Telifon i de Wonig gha, ein Apparat no im Schlofzimmer.
– Mer sueched im Telifonbuech nach alte Lüüt mit unmögliche Näme, dene lüüt ich denn a, het d Marion vorgschlage. – Wie merksch das im Telifonbuech, dass sie alt sind?
– En Erna oder Frieda, oder no besser e Bertha. Jungi Lüüt händ nie so blödi Näme, oder chönntsch du dier e Frieda Hodel als jungi Sekretärin vorschtelle? –
– Bisch du’s, Frieda? het d Marion bald druuf zuckersüess am obere Telifon gflötet.
– Wer isch da, ich ha de Name ned verschtande? het die alt Frau gfrögt. – Mer händ eus Johrzähnti nümm gseh, und hüt bini zuefällig i dinere Nöchi. Mir sind doch emol beschti Fründinne gsi ... als Chind! Jetzt hani eifach mis Glück probiert. (Isch das würkli d Marion gsi? die ruig, e chli ruchi Schtimm?).
D Nora het sech schnäll en Sideschal, wo am Chaschte ghänkt isch, is s Muul gschtopft, so fescht händ d Meitli am undere Telifon gigelet.
– Weisch mis Ghör wott nümm rächt, het d Frau Hodel gseit. Simmer bim Herr Lehrer Eckert zäme i d Schuel? (Si het Herr Lehrer gseit!) Bisch du öppe s Kläri?
– Errote – seit do d Marion – jo, bim Eckert … und öb si es Schtündli Ziit heg?
– I ha immer Ziit, ich ha bösi Bei und gang ned gern furt.
D Marion het aber ufeme Träffe bim Bahnhofkiosk beharrt:
– Ich warte uf dich am halbi vieri bim Bahnhofkiosk ...
Sie isch mit füürrote Bagge abecho und het zu de Fründinne gseit: Jetzt trou ich mich öppis ganz wilds, jetzt lad ich no en Ma i!
De Fritz Weiersmüller isch ned dehei gsi und bim Heiri Schurter isch bsetzt gsi. Erscht bim Theodor Nievergält het sich d Marion uf d Äscht use glo und sech als erschte Schuelschatz vom Theodor vorgschtellt. De Ma het sofort gwüsst, wer das gsi isch, und het agfange genaui Froge d schtelle. D Marion het druuf schnäll es Träffe bim Bahnhofkiosk vorgschlage. – Er sig drumm so gwunderig, wie si usgsech nach so vile Johre!
Wo d Marion d Schtäge ab cho isch, hend d Kolleginne gluegt, ob do ned en alti Frau chäm.
Am halbi Vieri schländered drü 14-jöhrigi Schuelmeitli uf em Perron, drü Häxli. – Bim Kiosk schtoht e schwäri, alti Frau, uf en Schtock gschtützt, imene graue Rägemantel. Bi de Ziitige interessiert sich en magere alte Ma für türkischi Blätter. Er schiint nervös und dreit de Chopf. Denn bliibt sin Blick a de alte Frau hänke.
Drei Schuelmeitli gönd tuuch zu de Bravoheft a d Schtellwänd im Kiosk, s’isch ne nümm ums Lache.
Undereinisch got de Ma – e chli gschtabig – zu de Frau. Er frögt si öppis, si luegt hoffnigsvoll uf und schüttlet dänn de Chopf. –
Dänn wartet beidi wiiter.

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