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Es hett scho wider Widechätzli. Widebusle. Vill z’früeh. Und d’Hasle blüihe. Am Morge ghört mer Vögel zwitschere, wie wenns scho Aprille wär. Und d’Röiel schliiche dur s’Züg dur, wie wenn sich d’Busle für si eso uftusset hätte. Debi ischs Fasnacht und mer möchte mit gfürchige Verchleidige de Winter vertriibe.

Wenns esonen schöne Tag gsi isch im Winter, simmer ame mitem Grosi i Wald hindere go düürs Riis hole zum Wälle mache. D’Äscht und Zwiig hämmer über de Wällebock iegleit wie de Pfarrer die böse Buebe übers Chnü und denn hämmers mit Schnüer bündelet. Mit dene Wälle hett mer wunderbar de Holzofe chönne aaheize oder si am erschte Auguscht ufschichte zumene Höhefüür, wo d’Böögverbrännig grad vor Niid verblasst isch denäbe. Dasses someme ufbloosne Zürcher irgendwenn de Grind vertätscht, isch mir als Chind scho klar gsi, ohni dassi die rituelli Bedütig verstande ha.

Fasnachtsfüür hetts natürli au do i dr Umgägbig geh und Fasnachtsbäll gitts immer no. Mer merkt au do, dasses immer heisser wird: Früehner isches es Ver-chleide gsi, hütt ehnder es Ent-chleide. Ämel ned nume döt, wommer sich vom Carneval in Rio loht lo inschpiriere, vo de Samba-Schuele näb de Wällbläch-Favelas. I Zitte vo Tinder und Grindr längts nümm sich en Grind aaz’legge zum ganz analog es Gschpusi für d’Nacht z’finde. Mer muess scho chli meh zeige, zum sich die Wälle vo Zueneigig z’verdiene.

Scho früehner hett mer jo gwüsst, dass mer a de Fasnacht eigentlich füdleblutt isch. Mer zeigt, wer mer würkli isch. Wenn sich eini de Grind schwarz aamolet, heisst das aber ned, dass sich tief inne en dunkelhütige Mänsch verbirgt. Ehnder en chliini Rassischtin. Wer als Araber oder Brasilianerin ad Fasnacht goht, wer sich als es anders Gschlächt verchleidet, chehrt die eigne Vorurteil nach usse, dasses für de Freud en Fröid wär. Und wenn sonen heissi Busle s’einte oder andere Dekolletee deräwäg i Szene setzt wie susch s’ganze Johr nie, denn chunnt no mängen is Schwitze.

La Ola-Wälle am Troler-Ball. Hitzewälle im Februar. S’dunkt eim einewäg, mer müess do nümm vill Winter vertriibe. S’dunkt eim ehnder, mer heige chli z’vill gfasnachtet i de letschte paar Johr. Ned nur im Winter. D’Wälle zum Heize händ bald uusdient. Und s’Heizen au. Di hüttige Grossmüetter mache kei Wälle meh. Di hüttige Grossmüettere mache Wellness. Und mängisch nähmes de Bock übers Chnü. Ned nur im Februar.